Hallstatt. Trotz widrigster Wetterbedingung, Sturm mit mehr als 100 km/h und starker Schneefall, versuchte gestern eine Gruppe von vier ungarischen Staatsbürger von der Gjaidalm 1738m zur Simonyhütte 2200m aufzusteigen. Als sie die Orientierung vollständig verloren hatten, setzten die zwei Männer und zwei Frauen einen Notruf ab und gruben sich eine Schneehöhle. Für die Bergrettung begann eine Suche unter denkbar schlechten Bedingungen.
Obwohl der Wetterbericht eindeutig war und selbst erfahrene Alpinisten den Aufstieg abbrachen, versuchten die Ungarn zur Simonyhütte zu gelangen. Auch der Hüttenwirt empfahl allen angemeldeten Gästen im Tal zu bleiben. Trotz Sturm und starkem Schneefall wagte die vier den Aufstieg, der auch ein großes Stück gelang. Bis zur Hütten schafften sie es allerdings nicht. Ohne Orientierung kehrte die Gruppe wieder um versuchte abzufahren. Dabei verirrten sie sich vollständig und machten zumindest dann das Richtige. Sie setzten beim Wirt der Simonyhütte einen Notruf ab und gruben sich ein Schneebiwak. Danach brach der Handykontakt ab, was für den alarmierten Bergrettungsdienst Hallstatt die Suche erheblich erschwerte. Erst nach längerer Zeit gelang es die Standortkoordinaten zu übermitteln und kurz vor 23.00 Uhr wurden die vermissten Schitourengeher leicht unterkühlt, aber sonst unverletzt zwischen Simonyhütte und Wiesberghaus gefunden. Gemeinsam traten sie die Abfahrt zum Wiesberghaus an, wo alle die Nacht verbrachten. Im Einsatz standen ein Alpinpolizist, 11 Bergretterinnen und Bergretter von Hallstatt und 11 vom Bergrettungsdienst Obertraun in Bereitschaft.